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60 Jahre Passion an der Orgel: Organistin Rosemarie Söllner verabschiedet (Bericht FT)

  • Steinbach an der Haide
Pfarrerin und eine Seniorin stehen mit Abstand vor einem Kirchenaltar
©Heike Schülein Beim Sonntags-Gottesdienst entpflichtete Pfarrerin Rebekka Pöhlmann die langjährige Organistin Rosemarie Söllner von ihrem Dienst der Kirchenmusik. Foto: Heike Schülein

Gekonnt bedient Rosemarie Söllner mit den Händen die Klaviaturen der Orgel...

Steinbach an der Haide — Gekonnt bedient Rosemarie Söllner mit den Händen die Klaviaturen der Orgel. Gleichzeitig spielt sie das Pedal mit den Füßen. Die erwartungsvolle Stille entlädt sich in einem Brausen der „Königin der Instrumente“, deren Klangvielfalt sich in der ausgezeichneten Akustik der Kirche in seiner ganzen Pracht entfaltet.

Sechs Jahrzehnte lang begleitete die aus Steinbach an der Haide stammende Söllner Gottesdienste und Andachten an der Orgel. Kürzlich wurde die Organistin in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wie oft sich diese Situation schon im Leben von Rosemarie Söllner so abgespielt hat, und wie viele Stunden sie in den letzten 60 Jahren an diesen, ihren Wirkungsstätten, in den verschiedenen Gotteshäusern verbracht hat, kann man nicht erahnen. 60 Jahre lang hatte sie nicht nur in der Kirche St. Elisabeth in ihrem Heimatort Gottesdienste und Andachten mit tiefer liturgischer und religiöser Verbundenheit musikalisch begleitet, sondern fast in der gesamten Rennsteigregion zuverlässig ausgeholfen und mit Freude und Liebe Orgel gespielt.

„Nun hat sie sich ihren Ruhestand redlich verdient“, würdigte die Pfarrerin von Ludwigsstadt und Steinbach an der Haide, Rebekka Pöhlmann. Sie übergab Söllner beim sonntäglichen Gottesdienst die Dankesurkunde von Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner und entpflichtete sie feierlich von ihrem Dienst. Die Wertschätzung der Kirchengemeinde brachte Birgit Tröbs zum Ausdruck.

Die Vertrauensfrau überreichte Söllner ein Präsent als Zeichen der Anerkennung. „Das Spielen hat mir immer Spaß gemacht. Aber nach 60 Jahren kann man auf aufhören, zumal es ja noch andere Organistinnen gibt“, erklärt die 79-Jährige, die im Alter von 18 Jahren mit ihrem Orgeldienst begann. Sie, ihre Schwester und ihr Bruder lernten Klavierspielen zunächst von Gerhard van Seil vom Dresdner Kreuzchor, der zum Klavier-Unterricht zu der Familie nach Hause kam.

Später wurden sie von Willi Meinhardt, Rektor an der Ludwigsstädter Schule, unterrichtet.
Noch gut erinnert sie sich daran, wie sie zum ersten Mal einen Gottesdienst begleitete. „Das war damals sehr kurzfristig. Mein Vorgänger hatte aufgehört und man hatte niemanden für den Orgeldienst. Da bekannt war, dass ich spielen konnte, ist man auf mich zugekommen. So richtig gefragt wurde ich gar nicht“, erzählt sie schmunzelnd von ihrem Debüt.

 

Zwei weitere Organistinnen
Von Anfang an habe es aber gut geklappt und so habe sie weitergemacht. „Aufgeregt war ich zum Schluss nichtmehr, aber ein wenig Lampenfieber war doch immer noch dabei“, verrät Söllner, die mit ihrem 60-jährigen Orgeldienst zu den Dienstältesten – nicht nur im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Kronach-Ludwigsstadt, sondernweit darüber hinaus – zählt.

Erfreulicherweise verfügt Steinbach an der Haide über zwei weitere Organistinnen, die in dem „Golddorf“ leben und sehr gut spielen. Eigentlich ein kleines Kuriosum bei einer Anzahl von etwa 130 Gemeindegliedern, stellt die Pfarrerin heraus.

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