Auszeit im Wald (Bericht Neue Presse)

Spielen, kochen, schlafen: 24 Stunden haben 16 Kinder beim Ferienprogramm im Freien bei Lauenstein verbracht.

Auszeit im Wald (Bericht Neue Presse)

Spielen, kochen, schlafen: 24 Stunden haben 16 Kinder beim Ferienprogramm im Freien bei Lauenstein verbracht.

LAUENSTEIN. Mutig, wasserfest und äußerst motiviert waren die 16 Frankenwaldkinder, die am Ferienprogramm des Jugendwaldheims Lauenstein (Landkreis Kronach) teilgenommen haben. Bepackt mit Gummistiefeln, Regenjacken, Schlafsäcken und Isomatten haben sie 24 Stunden lang im Wald verbracht – und dabei so einiges gelernt.
Nachdem die Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren ihre Schlafplätze in der Pulswinkelhütte bezogen hatten, probierten sie die „besonderen Fähigkeiten von Tieren“ aus. Beim Waldmemory testeten sie, ob ihr Gedächtnis mit dem von Eichhähern mithalten kann. Später lernten sie, dass Rehe zu den Drücker-Schlüpfer-Typen gehören und sich gerne reglos in der Dickung verstecken. Mittags wurde, bereits bei strömendem Regen, gemeinsam gegrillt, danach konnten sich die Kinder handwerklich betätigen. Die kleine Halle an der Pulswinkelhütte wurde als Regenarbeitsplatz genutzt. Jeder durfte sich selbst einen Steckstuhl bauen. Dabei lernten die Teilnehmer hautnah den nachwachsenden, CO2-neutralen Rohstoff Holz kennen, der für Bequemlichkeit beim Ferienprogramm sorgt. Die Baupläne der Stühle wurden von den Kindern auf dicke Fichtenbohlen übertragen, dann wurde mit der Handsäge gesägt. Anschließend wurden die Stühle in Handarbeit glattgeschliffen, bemalt und verziert. Försterin Melanie Schwarzmeier vom AELF Coburg-Kulmbach: „Ich war wirklich beeindruckt von der Fröhlichkeit die bei allen, trotz dem anhaltenden Regen, die ganze Zeit herrschte.“
Für das Abendessen wurde gemeinsam Hefeteig vorbereitet und ausgiebig geknetet, für die Suppe große Mengen Gemüse geputzt, klein geschnitten und dann am Lagerfeuer mit dem wertvollen Energieträger Holz gekocht. Zusammen mit Förster Peter Schwarzmeier buken die Kinder außerdem im vorgeheizten Pizzaofen ihre fantasievoll geformten Pizzen, „Lieferservice“ von der Pulswinkelhütte zum Ofen und zurück inklusive. „Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und hatten großen Spaß“, zog der Förster Bilanz. Zur Freude aller gab es auch eine kleine Regenpause mit Regenbogen und Sonnenschein, die alle zum Spielen nutzten. Im Tipi wurden in der beginnenden Dämmerung am Lagerfeuer noch Witze ausgetauscht und ein Märchen erzählt, bevor es in der Pulswinkelhütte in die Schlafsäcke ging.
Am nächsten Morgen wurde Kakao am Feuer gekocht und es gab Frühstück. Als das Gepäck wieder im Hänger verstaut war, nutzten die Kinder das trockene Wetter noch einmal für gemeinsame Spiele und wanderten anschließend zum Treffpunkt, wo alle wieder abgeholt wurden. Kaum zu glauben, aber so schnell können 24 Stunden im Wald vergehen. red