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Bärwurzwiesen und -weiden im Naturpark Frankenwald

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Bärwurzwiesen und -weiden im Naturpark Frankenwald

Bärwurzwiesen und -weiden prägen die Landschaft des Frankenwaldes. Zur Blüte des Doldenblütlers Bärwurz gibt es beispielsweise auf den Hochflächen bei Nordhalben, Teuschnitz und Tettau aspektbildende, weiße Blütenteppiche. Trotzdem ist die Bärwurz Meum athamanticum in ihrem Bestand gefährdet und steht in Bayern auf der Roten Liste. Der Naturraum Frankenwald hat eine besondere Verantwortung für diese Art, da hier einer der bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland liegt. Deshalb hat der BUND Naturschutz in Bayern e. V. gemeinsam mit der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken Naturschutzzentrum Wasserschloß Mitwitz e. V. mithilfe von LNPR-Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ein Schutzprojekt für die Bärwurz über Landkreisgrenzen hinweg initiiert.

Die Bärwurz findet im thüringisch-fränkischen Schiefergebirge optimale Lebensbedingungen vor, da die Böden natürlicherweise eher nährstoffarm sind. Besondere botanische Highlights sind neben der Bärwurz beispielsweise die Perücken-Flockenblume Centaurea pseudophrygia, die Arnika Arnica montana und das Holunder-Knabenkraut Dactylorhiza sambucina. Daraus ergeben sich unsere Projektschwerpunkte – regionales Saatgut zu gewinnen, Bärwurzwiesen und -weiden anzulegen und zu fördern, die Beratung von Landbewirtschaftern mit naturschutzfachlich wertwollen Wiesen zu begleiten und die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Artenvielfalt und Naturschutz sowie der Verwertungsmöglichkeiten von Bärwurzprodukten voranzutreiben.

Die Erfassung von Bärwurzwiesen und die Kontrolle von über 70 Standorten des Holunder-Knabenkrautes ermöglichen hierbei die Überprüfung und gegebenenfalls die Anpassung der fachgerechten Nutzung und Pflege der wertvollen Biotopflächen. Zusätzlich werden für die Vernetzung und Sicherung der Holunder-Knabenkrautstandorte geeignete Aussaatflächen festgelegt. Weiterhin werden Betriebe bei der Gewinnung und Vermarktung von autochthonem Saatgut unterstützt und exemplarisch werden alte, gewachsene Berg-Mähwiesen im Druschverfahren beerntet. Dadurch steht zum Beispiel Landwirten mit Vertragsnaturschutzwiesen Saatgut zur fachgerechten Einsaat von Wildschweinschäden zur Verfügung.

Erweiterungen von bestehenden Bärwurzweiden und Ersteinrichtungen von neuen Weidegründen dienen der Entwicklung von Wiesenbrüterlebensräumen, der Nachpflege von Borstgrasrasen, der Vernetzung von Offenlebensräumen durch Beweidung ehemaliger Waldflächen in den Frankenwaldwiesentälern und grundsätzlich der Unterstützung einer insektenfreundlichen Bewirtschaftungsform. Erste Projektweiden entstehen bei Hirschfeld, Teuschnitz und Seibelsdorf auf der Radspitze. Ein begleitendes Zikadenmonitoring auf bestehenden Naturschutzweiden gibt zum Beispiel wertvolle Hinweise zur Anpassung der Weidetierart und Anzahl der Weidetiere. Da an das Projektgebiet im Frankenwald das Grüne Band Thüringen anschließt und hier ebenso Bärwurzflächen in eine extensive Beweidung einbezogen sind, können aus diesem Rückgrat des Artenschutzes in ihrem Bestand gefährdete Tiere und Pflanzen wieder in die Fluren des Naturparkes Frankenwald einwandern.
Mehr zum Projekt: https://www.oekologische-bildungsstaette.de/baerwurzwiesen.php

 

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