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Gelebte Geschichte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze

    Audioguide-Rundgang der Gräfenthaler Regelschüler in Probstzella ein-geweiht – anlässlich des Probstzellaer Auftakts zum 1. Kulturfestival am Grünen Bands...

    Probstzella. Gemeinsam richten Probstzella und die Stadt Hirschberg vom 3. bis 18. Oktober das erste Kulturfestival „Am Grünen Band“ anlässlich 30 Jahre Deutsche Einheit aus. Als Probstzellaer Eröffnungsveranstaltung fand am Montag, dem 5. Oktober, die Einweihung des neuen Audioguide-Rundgangs „Erinnerungsorte der Demokratie Probstzella“ am Grenzbahnhof-Museum Probstzella statt. Landrat Marko Wolfram bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte die große Bedeutung von Probstzella als Erinnerungsort der innerdeutschen Teilung. Auch befand er es als besonders wichtig, dass Wissen derer zu bewahren, die vor 30 Jahren anfingen, die Grenze aktiv niederzureißen und es so auch für die kommenden Generationen erfahrbar zu machen.

    Im Mittelpunkt stand der Abschluss des Schülerprojekts „Gelebte Geschichte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze“ der Gräfenthaler Regelschule „Christoph Ullrich von Pappenheim“. 18 Schülerinnen und Schüler hatten sich im vergangenen Schuljahr rund um Probstzella auf Spurensu-che begeben. Sie nahmen Interviews mit Zeitzeugen auf, recherchierten im Grenzbahnhof-Museum und arbeiteten Drehbücher zu authentische Szenen des DDR-Alltags im Grenzgebiet aus. Danach produzierten und gestalteten sie gemeinsam mit Medienpädagoge Silvio Müller vom SRB Radio vier Hörspielsequenzen, unterlegten diese mit Geräuschen und Effekten. Die fertigen Beiträge können nun mit Hilfe von QR-Codes auf Tafeln des Rundweges „Erinnerungsorte der Demokratie Probstzella“ abgerufen und angehört werden. Alternativ kann schon seit längerem auch auf der Internetseite der VG Schiefergebirge auf die Hörsequenzen zugegriffen werden.

    Zwei der beteiligten Schüler, Emma Minichmayer und Jenny Heimpold, berichteten von ihren anfänglichen Zweifeln über die Herausforderungen des Projektes und ihrer späteren Begeisterung, mehr über die Lebensumstände aus der Zeit ihrer Eltern und Großeltern zu erfahren. „Die ganze Arbeit am Projekt hat uns allen viel Freude bereitet.“
    Auch Geschichtslehrer Sven Fiedler, der das Projekt betreute, freute sich über das Engagement seiner Schüler und die entstandene Audioguide-Rundgang. Die beiden ehemaligen Schulsprecherinnen und damit „Frontfrauen“ des Projekts, Emma und Jenny, haben schon die nächsten Schritte in die Zukunft gewagt. Emma besucht derzeit die medizinische Fachschule in Unterwellenborn, wo sie die Ausbildung zur Sozialassistentin absolviert, um später Erzieherin zu werden. Jenny macht ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Jettina Schule in Gorndorf.

    Probstzellas Bürgermeister Sven Mechthold führte durch das Programm und lud abschließend zum kleinen Rundgang zu den Audioguide Orten ein. Unter den Anwesenden war auch eine Delegation der Gemeinde Hirschberg und Freunde aus Ludwigsstadt wie Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig und Bürgermeister Timo Ehrhardt.

    Sowohl Landrat wie auch Bürgermeister hoffen auf eine Erweiterung der Audioguide-Tour – in der auch Lehesten und Gräfenthal, vielleicht auch Ludwigsstadt und Hirschberg, mitmachen. Entsprechende Gespräche wurden bereits geführt.

     

    Hintergrund
    Beschreibung des Rundgangs „Erinnerungsorte der Demokratie Probstzella“
    Der Rundgang führt einmal um Probstzella, vom Grenzbahnhof-Museum über das Forsthaus bis zum Grenzturm am Hopfberg und über die Villa Falkenstein zurück zum Bahnhof. Auf den blauen Tafeln gibt es Informationen über den jeweiligen Ort und das Thema und den benötigten QR-Code für das Abspielen der Hörsequenz.
    Erste Tafel: Direkt neben dem Eingang zum Grenzbahnhof-Museum findet sich die erste Tafel der Audioguide-Tour, die Probe aufs Exempel bewies am Montag auch gleich, es funktioniert!
    Zweite Tafel: Ehemalige Schule im Alten Forsthaus. Direkt gegenüber der Grundschule Probstzella am Zaun findet sich die zweite Tafel.
    Dritte Tafel: Zur dritten Tafel gelangt man am oberen Eingang des Hotels „Haus des Volkes“ - ge-genüber vom Friedhof.
    Vierte Tafel: Am Grenzturm auf dem Hopfberg
    Informationen zum Wettbewerb „IdeenMachenSchule“
    Im Rahmen des Wettbewerbs „IdeenMachenSchule“ der Thüringer Energie AG wurde das Schülerprojekt der RS Gräfenthal als Leuchtturm prämiert. Neben dem Teag-Preisgeld hatte Gräfenthals Bürgermeister Wolfgang Wehr das Preisgeld um weitere 1.000 Euro aufgestockt.
    Realisiert wurde die Audioguide-Tour in Regie des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale mit der Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, dem Landkreis und der Gemein-de. Helena Reingen-Eifler hatte die Projektkoordinierung übernommen.
    Weitere Projekte in Aussicht
    Weitere Projekte dieser Art sind geplant – als nächstes werden Regelschüler aus Gräfenthal ihren Schulort „bearbeiten“. Lehestens Schulleiterin Cornelia Seifert bekundete Interesse, mit ihren Schülern ebenfalls einige Audioguide-Stationen herauszuarbeiten. Die Schulleiterin bringt schon viele Jahre mit dem Mühlenprojekt der Lehestener Grundschule „Karl Oertel“ Kindern die Heimatverbundenheit näher – die Schule war dafür ebenfalls als Teag-Leuchtturm preisgekrönt worden.

    ©Juliane Haupt/Martin Modes Eröffnung in Probstzella
    ©Juliane Haupt/Martin Modes Ehemalige Schule im Alten Forsthaus. Direkt gegenüber der Grundschule Probstzella am Zaun findet sich die zweite Tafel.
    ©Juliane Haupt/Martin Modes
    ©Juliane Haupt/Martin Modes Emma Minichmayer und Jenny Heimpold
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