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Ludwigsstadter Arbeitskreis bringt ein wenig Licht in den Kriegsalltag der Ukrainer (Bericht FT)

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Ludwigsstadter Arbeitskreis bringt ein wenig Licht in den Kriegsalltag der Ukrainer (Bericht FT)
Ludwigsstadt — Die Flaggen in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb flattern im Wind. Seite an Seite wehen sie über Gräbern gefallener Soldaten auf dem Friedhof von Starokostjantyniw, während Russland seinen Angriff auf die Ukraine fortsetzt. In der Stadt, etwa 41 Kilometer nordöstlich der Oblasthauptstadt Chmelnyzkyj, betreibt der Arbeitskreis der evang-lutherischenKirche Ludwigsstadt „Jesus Verbindet Völker“ (JVV) seit rund 19 Jahren eine seiner Suppenküchen.

Während ihrer viertägigen Reise in die Ukraine im vergangenen Sommer besuchten die beiden JVV-Leiter, Uwe Gottwald und Gregor Tischer die Küche und den Friedhof.„In der Stadt befinden sich ein Militärflugplatz und auch andere Armee-Einheiten. Durch einen Raketenangriff und bei Kämpfen an der Front sind aus diesem Ort circa 30 Soldaten gefallen – meistens sehr junge Männer, teilweise noch keine 20 Jahre alt“, zeigte sich Gottwald erschüttert, als er Bürgermeister Timo Ehrhardt von der Situation in derUkraine sowie die aktuellen Aktivitäten der 1991 in Ludwigsstadt gegründeten Organisation berichtete. Seit über 30 Jahren unterstützt diese notleidende Menschen in der Ukraine − vorwiegend die ältere Bevölkerung sowie bedürftige Kinder − mit humanitären Hilfsgütern und Suppenküchen vor Ort. Ziel war es einst gewesen, Christen in der ehemaligen Sowjetunion nach dem Mauerfall zu helfen. Verlässliche Partner vor Ort verteilen Jahr für Jahr die Hilfsgüter.

Ein kurzfristiger Entschluss
Nach wie vor geschieht die Finanzierung ausschließlich über Spenden, die aufgrund der komplett ehrenamtlich geleisteten Arbeit Eins zu Eins weitergegeben werden können. 1991 konnte niemand vorhersehen, welcher Situation sich das Land nunmehr drei Jahrzehnte später gegenübersieht. „Gregor Tischer und ich entschlossen uns kurzfristig, in die Ukraine zu fahren, um vor Ort berichten zu können. Vor allem aber wollten wir unseren Partnern und Suppenküchenbesuchern signalisieren, dass wir zu ihnen stehen und sie nicht vergessen“, verdeutlicht Gottwald. Er wohnt mittlerweile im Landkreis Rosenheim. Gemeinsam flogen die Beiden nach Krakau. Hier wurden sie von ihren Partnern mit dem Auto abgeholt, da es keinen Flugverkehr in die Ukraine gibt.

Vor Ort besuchten sie vier Suppenküchen – darunter auch die neueste, die vor rund einem Jahr in Ivana Frankivsk eröffnet worden war. Sie sprachen mit vielen Menschen, hatten ein Leiterschaftstreffen und verabschiedeten einen Lebensmittel-Hilfstransport nach Dnipro. Alle Suppenküchen sind mittlerweile wieder geöffnet und die Besucher froh, wieder zusammenzukommen. Für die vereinsamten und kranken Menschen bedeuteten die Suppenküchen weitaus mehr als eine günstige warme Mahlzeit. Es geht um Kontakt, Gemeinschaft, Austausch. „Für uns gab es an allen Orten viel Dankbarkeit für die Unterstützung und große Freude über das Wiedersehen“, so der Ehrenamtliche, der für seinen Einsatz bereits das Bundesverdienstkreuz bekommen hat.

Flüchtlinge aus der Ostukraine
Da sie ihre Reise lediglich in die Westukraine führte, war die Gefahrensituation gering. In allen Suppenküchen gibt es jedoch mittlerweile auch Flüchtlinge aus der Ostukraine. In die Suppenküche Rovno kommt zum Beispiel ein Mann, der ursprünglich aus Butscha stammt.
Dort hätten die russischen Soldaten fürchterlich gewütet, berichtet er. Er erzählte von Verschleppung, Folter, Vergewaltigungen und Hinrichtungen. Die beiden Mitarbeiter des Arbeitskreises waren erschüttert.

Wer mehr über ihre Reise wissen will, kann dies über die Internetseite j-v-v.de tun. hs

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