Preiswürdige Sanierung (Bericht Neue Presse)
Preiswürdige Sanierung (Bericht Neue Presse)
Mit viel Aufwand hat Otger Holleschek die Steinbachsmühle bei Ludwigsstadt gerettet. Dafür wird er nun geehrt.
LUDWIGSSTADT/THURNAU. Bei einem Ehrungsabend auf Schloss Thurnau hat der Bezirk Oberfranken die mit jeweils 5000 Euro dotierten Denkmalpreise für 2022 verliehen. Unter den Gewinnern war auch Otger Holleschek, der für die Sanierung der Steinbachsmühle in Ludwigsstadt gewürdigt wurde.
Holleschek nahm sich von München aus der Steinbachsmühle an und sanierte diese in vorbildlicher Art und Weise. Erstmals erwähnt im späten 15. Jahrhundert, ist der Bau ein Beispiel für eine Mühle mit Schneid- und Mahlwerk, angetrieben vom namensgebenden Steinbach. Mühlen gab es früher in großer Zahl an Flüssen in Oberfranken. Die häufig recht großen Gebäudekomplexe sorgen immer wieder für Diskussionen in der Denkmalpflege, da gerade die Funktionsbauten nur mit viel Gespür restauriert werden können, was erheblichen Aufwand erfordert. So sind viele einst ortsbeherrschende Mühlen dem Verfall preisgegeben. Das war auch bei der Steinbachsmühle so, die bis zum Mauerfall direkt an der deutsch-deutschen Grenze stand. Bis heute ist sie nur über schmale Waldwege zu erreichen. Holleschek möchte die sanierte Steinbachsmühle auch einer kulturellen Nutzung zuführen: Vorstellbar sei die Vermietung von Ferienwohnungen und die Nutzung durch Künstler und Kreative.
Die Auszeichnung mit dem Denkmalpreis erfolgte auf Vorschlag von Bezirkstagspräsident Henry Schramm und auf Anregung des Kronacher Landrats Klaus Löffler. Mit den zum zweiten Mal verliehenen Preisen werden Privatpersonen gewürdigt, die sich um die Sanierung denkmalgeschützter Bausubstanz bemüht haben. Bezirksheimatpfleger Günter Dippold betonte bei der Veranstaltung, dass Denkmäler für Identität stünden.
„Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass man alte Bausubstanz und modernes Wohnen oder zeitgemäße Nutzung unter einen Hut bekommen kann“, sagte Schramm. Er dankte Holleschek für dessen Engagement und „den Erhalt eines wunderschönen Baudenkmals im Frankenwald“.