Stefan Grüdl bleibt Ortssprecher von Lauenhain
Lauenhain entsendet kein gewähltes Mitglied in den Ludwigsstädter Stadtrat...
Stefan Grüdl bleibt Ortssprecher von Lauenhain
Lauenhain entsendet kein gewähltes Mitglied in den Ludwigsstädter Stadtrat. Um einen Vertreter des Stadtteils zu stellen, erfolgte am Samstag die Wahl eines Ortssprechers. Im Amt für die kommenden knapp sechs Jahre bleibt Stefan Grüdl.
Lauenhain- Bei der Corona-konform unter freiem Himmel vor dem örtlichen Feuerwehrhaus abgehaltenen Zusammenkunft freute sich Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) über den guten Zuspruch. Trotz ungewöhnlicher Zeit und „besonderer Bedingungen“ konnte er 31 Wahlberechtigte begrüßen. Einen eigenen Vertreter im Gremium zu haben, entspreche - so der Bürgermeister - dem demokratischen Grundverständnis. Im Vorfeld hatte mehr als ein Drittel der wahlberechtigten Bürger Lauenhains für einen Ortssprecher votiert und sich in entsprechende Antragslisten eingetragen, was als Voraussetzung für die Wahl vorgeschrieben ist.
Ehrhardts Dank galt Stefan Grüdl, der in den vergangenen sechs Jahren mit großem Engagement die Interessen der Lauenhainer vertreten hatte, für die sehr gute Zusammenarbeit. Mit ihm gab es auch dieses Mal nur einen Kandidaten, der sich zur Übernahme des Ehrenamts bereit erklärte. Die Geschäftsordnung schreibt eine schriftliche geheime Wahl vor. Den Wahlausschuss bildeten der Bürgermeister, Geschäftsleiter Frank Ziener und CSU-Fraktionsvorsitzender David Martin. Von den 31 anwesenden Wahlberechtigten gaben Grüdl 27 ihre Stimme. Zwei Wahlscheine enthielten andere Namen. Zudem gab es zwei Enthaltungen. Der 37-Jährige ist mittlerweile bei der Stadt Ludwigsstadt beschäftigt. Dies stelle aber - bekundete der Bürgermeister - keinen Hinderungsgrund dar, sich privat in einem solchen Ehrenamt zu engagierten. Grüdls erneute Wahlperiode läuft bis zum 30. April 2026. So lange wird er Lauenhain im Stadtrat vertreten. Als Ortssprecher hat er dabei beratende Funktion bei allen - auch Lauenhain nicht betreffenden - Themen; über ein Stimmrecht verfügt er allerdings nicht. Sein Vorgänger im Amt bis zum Jahr 2014 war Andreas Rau, dem Ehrhardt ebenfalls dankte.
Im Zuge der Zusammenkunft gab der Bürgermeister einen Abriss über aktuelle Themen in Lauenhain. Hierzu zählt in erster Linie die Dorferneuerung. „Das entstehende Dorfgemeinschaftshaus ist ein richtiger Impuls, um im Ort Gelder bedarfsgerecht einbringen zu können“, zeigte er sich sicher. Inklusive Gestaltung des Umfelds investiere man rund 1,3 Mio. Euro, um für die Dorfgemeinschaft einen zentralen Mittel- und Treffpunkt zu schaffen. Alle Anwesenden rief er dazu auf, sich bei der Gestaltung einzubringen. Die Maßnahme wird als einfache Dorferneuerung vom Amt für ländliche Entwicklung begleitet und mit einem Fördersatz von 90 % bezuschusst.
Im Zuge der „Förderoffensive Nordostbayern“ hatte die Stadt die Anwesen Frankenwaldstraße 39 als auch 47/49 erworben und mittlerweile rückgebaut. Durch die Umgestaltung im Bereich Frankenwaldstraße 39 kann die Einmündungssituation in die Kreisstraße vor allem für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wesentlich verbessert werden. Auf dem Grundstück sollen im nächsten Jahr Pflaster- und Rasenflächen geschaffen werden wie auch ein Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeit. Die gestalterische Aufwertung des Platzes erfolgt im Zuge der Freiflächengestaltung als Erweiterungsmaßnahme der laufenden „einfachen Dorferneuerung“. Für das ebenfalls abgerissene Anwesen Frankenwaldstraße 47/49 ist die Schaffung eines Bauplatzes für ein Wohnhaus angedacht. Zunächst wird der Platz zeitweise bepflanzt.
Mittels hoher Förderungen möchte man auch den Lauenhainer Kindergarten generalsanieren, erweitern und darin eine Krippe mit zwölf Plätzen integrieren. An Gesamtkosten für die Maßnahme, inklusive Freispielfläche, Ausstattung usw., rechnet man mit hier mit rund 1 Mio. Euro. In diesem Zusammenhang dankte Ehrhardt auch den Förderverein „Lauenhainer Spatzennest“, der den Kindergarten mit viel Engagement und besonderen Einsatz unterstützt.
Nach Wasser und Kanal, bringe man nunmehr - so das Stadtoberhaupt - die Infrastruktur des Ortes mit dem aktuell laufenden Breitbandausbau durch die heimische Firma Korn voran. Nach Abschluss der Maßnahme bis 2021 können - Dank der Förderung des Freistaates - alle Haushalte und Betriebe auf dem Gebiet der Stadt flächendeckend mit Bandbreiten von mindestens 150 Mbit/s im Download versorgt werden. In Lauenhain arbeitet man sich derzeit Stück für Stück von einem Haus zum nächsten. Geschaffen wurde für den Ort - auf Anregung der Bürgerschaft - eine Urnen-Gemeinschaftsgrabanlage mit verschiedenen Bestattungsformen. Bei der Umfeldgestaltung befinde man sich hier auf dem richtigen Weg.
„Während vor zwölf Jahren die Mittel noch knapp waren, haben wir jetzt auskömmliche Finanzmittel“, zeigte er sich dankbar für die hohe Förderkulisse. Durch eine Optimierung der Einnahmen sowie Reduzierung der Ausgaben, konnte man die Verschuldung von ehemals 14 Mio. Euro auf 4 Mio. verringern. Das Geld sei das eine; der unverzichtbare Einsatz der Bevölkerung das andere. Gerade in Lauenhain bringe sich die Bevölkerung bei allen Themen in die Diskussion ein, um ihre Heimat mit viel Men- und Women-Power mitzugestalten. Große Anerkennung zollte er gerade auch den vielen ehrenamtlich Engagierten in den Vereinen.
Dank gebühre auch dem Stadtrat für das gute Miteinander sowie seinen Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung und allen städtischen Einrichtungen. „Wir haben eine Supermannschaft, die dem Bürger als Dienstleister zur Verfügung steht“, lobte er. Neue Themen auf den Weg zu bringen und hierfür - insbesondere Aufgabe von Geschäftsleiter Frank Ziener - neue Förderprogramme auszuloten, mache zwar viel Arbeit, aber auch viel Spaß. Gemeinsam habe man viel erreicht und gemeinsam könne man auch weiterhin viel erreichen.
